1357
Die älteste Urkunde vom 16. August 1357 gibt das ursprüngliche Schifffahrtsverhältnis zwischen Luzern und Uri wieder, welches den Warentransport zwischen Luzern und Flüelen regelte.

1455
Früher als auf den Namen der Niklausen-Schiffleute stösst man auf die Pfisternauenzunft, nämlich schon am 22. Februar 1455. Diese Zunft erhielt damals vom Rat die Erlaubnis, ein eigenes Schiff zu bauen und an Markttagen die Getreidefuhr zu übernehmen.

1532
Die Obrigkeit Luzerns erlässt einen neuerlichen Ratsbeschluss, der im Wesentlichen die gleichen Regelungen vorsieht wie schon 1357, mit der Ausweitung auf die Pfisternauen- und Urinauenzunft.

1620
Patron der Seeleute und der St. Niklausen-Schiffgesellschaft und seine Verehrung in Luzern. Obwohl er zu den Heiligen gehört, die in Ost und West universal verehrt werden, ist sein Leben historisch schwer zu erfassen. Die umfangreichste Biographie des Heiligen verfasste der aus Bari stammende Gelehrte Antonio Beatillo. In 7 Büchern gab er 1620 die «Geschichte des Lebens, der Wunder, der Überführung und der Verehrung des hochberühmten Bekenners Christi, des heiligen Nikolaus, des Großen, des Erzbischofs von Myra» heraus.

1652
Was in den Annalen stets als Niklausen-Schiffleute oder Gesellschaft erscheint, nennt sich erst ab dem Jahre 1652 Bruderschaft. Am 3. November 1652 wurde die Bruderschaft zu St. Niklaus gestiftet.

1830
Es tut sich sehr viel auf dem Vierwaldstättersee, in der Schifffahrt und im Tourismus. Die SNG ist dabei stets ein wichtiger Teil, spürt nun aber die Rauheit des Marktes. Die Anfänge als Gesellschaft sind durch eine ganz neue Konkurrenzsituation geprägt. Die Sankt-Nikläuser können sich nicht mehr länger auf althergebrachte Bestimmungen berufen, die ihnen während Jahrhunderten einen gewissen obrigkeitlichen Schutz boten.

1859
Um die Schiffe, die nicht im Einsatz standen, zu lagern oder kleinere Reparaturen vorzunehmen, übernahm die SNG vom Stadtrat die Pacht der Schiffhütte beim Wasserturm. Diese 1801 erbaute Hütte war jedoch schon bald nach ihrer Errichtung dem Niedergang geweiht, zu rasch nagte der Zahn der Zeit an ihr. Die Gesellschaft erhielt 1859 von der Korporationsgemeinde einen Platz hinter dem Inseli für eine neue Hütte.

1863-1923
Mit der Eröffnung der ersten Bootsvermietung am Schwanenplatz 1863 installiert sich die Gesellschaft am rechten Seeufer mit einem ersten Steg. Etwas weiter seeaufwärts, am Quai, kann die Sankt Niklausen Schiffgesellschaft 1885 einen weiteren Steg einweihen. 1923 gehen zwei weitere Stege am Nationalquai in den Besitz der SNG über, die Stege Kurplatz und Palace. 1930 erwirbt die SNG vom Regattaverein einen weiteren Steg, ebenfalls am Nationalquai gelegen.

1902
Als am 22. Mai 1901 die baufällige Hütte hinter dem Inseli niederbrannte, musste schnell Ersatz gefunden werden. Die neue Bootshütte konnte nach längeren Unterhandlungen mit der Regierung und dem Stadtrat vom Inseli in die Tribschenbucht am Alpenquai, dem so genannten «Fröschenried», verlegt werden. Im Frühjahr 1902 konnte das vom Architekten Cattani erstellte Gebäude bezogen werden.

1924
In der Nacht vom 17./18. Juni 1924 zerstörte ein Brand die Schiffhütte bei Tribschen. Bloss rund fünf Wochen nach dem verheerenden Brand konnte man am 29. Juli 1924 aufatmen. Unter Zukauf eines zusätzlichen Getreideschuppens beim alten Standort kam ein Entwurf eines Baurechtsvertrags mit der Stadt Luzern zustande, die Stadt stellte das Baurecht Verfügung für ein Areal von 1600 m2, wovon 625 m2 überbaut werden sollten. Der eigentliche, in manchen Teilen revidierte Baurechtsvertrag wurde im März 1925 abgeschlossen. Die Vertragsdauer betrug nun 46 Jahre, der jährliche Zins Fr. 100.00.

1963-1965
1963 wurde der «Föhn» in Betrieb genommen. Er konnte 29 Passagiere befördern und war damit lange Zeit das grösste Fahrgastschiff der SNG. Im Eigenbau erstellte die SNG 1965 die «Nixe», die ebenfalls eine Kapazität von 29 Personen hatte. Beide Schiffe wurden später verkauft, ebenfalls die «Mimi», die jedoch bloss 12 Personen aufnehmen konnte.

1965
Zur Vermietung von Booten gesellte sich – mit der steigenden Nachfrage – bald auch der Verkauf. Zu diesem Zwecke importiert die SNG Boote, um sie weiterzuverkaufen. Schiffe zum Verkauf und zur Vermietung sind oft identisch. Die SNG importierte vorerst im Jahre 1965 den «Sunfish» aus Amerika. Diese kleine Freizeitjolle gefiel den sportlichen Seglern. Sie war nicht allzu schwer und liess sich deshalb bequem auf dem Autodach transportieren. Sie war auch wegen ihrer guten Gleit- und Segeleigenschaften auf dem Wasser sehr beliebt.

1969
Während sich die Vertretungen in den 60-er Jahren erfolgreich entwickelen, wagt sich die SNG einen Schritt weiter und beginnt mit der Serienfabrikation von Ruderbooten. Im Jahre 1969 werden Ruderboote aus dem Eigenbau angeboten: Drei Plätze, Ausmass 5.20 x 1.25 m, aus Polyester, verstärkt mit Aluminiumschienen, mit Mahagoniausbau, dies zum Preis von CHF 2’700.

1970
Die Gebäude in der Tribschenbucht werden abgebrochen, um einer Neugestaltung des Alpenquais zu weichen. Auf dem technischen Sporn unmittelbar hinter der Werft der SGV und beim neuen Motorboothafen wird ein neues Werkstattgebäude für Bootsreparaturen auf dem aufgeschütteten Damm zu erstellt. Die neue Werft am Alpenquai 11 kann Ende Oktober 1979 bezogen werden.

1973
Die Sankt Niklausen Schiffgesellschaft erneuert 1973 den Steg am Schwanenplatz so, wie er sich heute präsentiert. Zwei Jahre danach erfuhr der Steg am Nationalquai ebenfalls ein Facelifting, wurde 1992 erneut umgebaut und dient heute der SNG als Charter-Station mitten in der Stadt Luzern.

1982-1986
Das Motorschiff «Hecht», bisher auf dem Greifensee, wird 1982 gekauft und in Betrieb genommen, nachdem sich die SNG von der «Nixe», die Sturmschäden erlitt. Der «Delphin» ist ab 1986 in Betrieb. Mit diesen neuen Schiffen fasst man wieder Fuss in der Beförderung von Fahrgästen, da dieser Betriebszweig in den Siebzigerjahren etwas in den Hintergrund gerückt war. Beide Schiffe werden später verkauft.

1991
Seit 1991 bietet die SNG auch einen Catering-Service an. Was unter dem Label «Schlemmen auf dem See…» damals begann, war der Grundstein für die heutige Schiffsgastronomie, ein wichtiger Teil der Angebotspalette der SNG.

1991
Der «Nicolas» (Baujahr 1900) wird in der SNG-Werft vollumfänglich renoviert. Das älteste Fahrgastschiff auf dem Vierwaldstättersee versprüht eine Brise Nostalgie, ist doch der Typ dieses Schiffes praktisch von unseren Gewässern verschwunden. Bereits um die Jahrhundertwende waren zwei kleinere Motorschiffe, «Doris» und «Tugenia», in ähnlicher Bauweise wie der «Nicolas» konstruiert, im Einsatz.

1991
Das Motorschiff «Lucerne», ein Stahlschiff mit Baujahr 1963, steht ab jetzt für die SNG im Einsatz, zuvor war es im Besitz der Bucher Reisen. Das gediegen restaurierte Schiff bietet rund 60 Passagieren Platz.

1995
Jungfernfahrt des grössten Schiffes der SNG am 14. Juni 1995, des «Dragon». Dieses Schiff wurde von der Gesellschaft vom Greifensee gekauft und anschliessend umgebaut. Das 25 Meter lange Schiff bietet eine Passagierkapazität für 150 Personen. Seit Oktober 2003 präsentiert sich das Schiff in neuem Glanz.

1999
Die «Spirit of Lucerne» macht am 14. August 1999 ihre Jungfernfahrt. Sie wurde im Auftrag der SNG bei der Hasler-Werft im Rotzloch Stansstad. gebaut. Konzept, Technik und Ausbau erfolgten durch die SNG-Werft.

2007
Dieses geschichtsträchtige Jubiläum wurde von der SNG gebührend gefeiert. Es wurde eigens für dieses Jahr ein Logo kreiert. Es fanden Festivitäten und spezielle Reden und Würdigungen der Amtsträger statt.

2010
Die SNG präsentiert sich als mittelständischer KMU-Betrieb mit den drei Marketingbereichen: Boote+Yachten, Seefahrten und Yacht-Charter. In allen diesen Sparten werden gute Erfolge erzielt, wobei sich die Geschäftsaktivitäten teilweise überschneiden. Das erfordert vom Personal viel Flexibilität, macht aber auch dessen Aufgaben besonders interessant.

2010
Die SNG arbeitet als regionale Vertretung von einschlägigen Produktelinien wie «Jeanneau» aus Frankreich, «Yamarin» aus Finnland und «Bavaria Yachts» aus Deutschland. Mutig war damals auch in den 80er Jahren die Entscheidung, selbst Motorboote aus den USA zu importieren und zu vermarkten: Die SNG vermarktet seither renommierte Bootsmarken wie «Regal» und «Harris». Rasch etabliert sich die SNG als «Nischen-Player». An den Bootsausstellungen vermag sich die SNG vor allem auch in auswärtigen Kreisen einen guten Namen zu erarbeiten, unter anderem auch mit einem gepflegten Occasions-Markt.

2012
Die räumlichen Verhältnisse wurden massiv erweitert mit einer eingemieteten Bootswerft an der Rösslimatt und vor allem mit der Bewirtschaftung des Werkhofes an der Arsenalstrasse 30 in Kriens. Dort befinden sich unter anderem moderne Winterlager-Hallen.

2016
Am 14. April 2016 wird das von der Fuchs Design AG in Stansstad gestaltete neue Fahrgastschiff im Beisein von Taufpatin Dominique Gisin getauft. Mit dem modernen Design und viel «Swissness» wird ein neuer Akzent der Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee gesetzt. Die Hauptmerkmale des Designs sind die Aussenfarben Rot und Weiss, die sich auch in der markanten Gallionsfigur «Helvetia» wiederfinden. An Bord steht Platz für bis zu 250 Personen zur Verfügung. Im Fahrgastraum befinden sich ca. 120 Bankettplätze, welche die Umsetzung verschiedenster Kundenwünsche ermöglichen.

2016
Der Mehrwert für die SNG und die Bucher+Schmid Bootswerft AG kommt in der gemeinsamen Nutzung von Räumlichkeiten, Fahrzeugen, Geräten und Maschinen, in der Optimierung von Abläufen zur Entlastung des Nutzungsdrucks auf dem technischen Sporn am Alpenquai sowie im offenen Austausch der spezifischen Kernkompetenzen zum Tragen.

2022
Mit der Übernahme der Fallenbach Werft AG in Brunnen baut die SNG ihre Präsenz am Vierwaldstättersee weiter aus.